Sonntag, 27. Oktober 2013

...Gänseleber zum Nachtisch

Auf unserer Reise rund um den Südtiroler Apfel haben wir ja wirklich viel Wissens- und Sehenswertes erfahren und erlebt.

Ein köstliches Apfelmenü haben wir bei Anna Matscher genießen dürfen.

In den"Gärten von Schloss Trauttmansdorff" haben wir sehr viel Wissenswertes über die Anlage im Allgemeinen und die alten Apfelsorten im Besonderen erfahren.


...in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff


Wir sind von Schlanders durch die Apfelplantagen bis Latsch geradelt. Hahahaaaaa...geradelt! In Schlanders muss man nur dreimal kräftig in die Pedale treten und dann rollt es einfach nur bergab! Ich kann es jedem nur empfehlen! Asphaltierte Radwege, weg vom Straßenverkehr, immer entlang der Etsch, quer an den unterschiedlichsten Apfelsorten vorbei.
Solltest du einmal in der Nähe sein, probiers aus! Du musst nämlich nicht wieder bergauf fahren, sondern kannst das Fahrrad einfach am Latscher Bahnhof (oder auch an jedem anderen Bahnhof) wieder abgeben und fährst mit dem Lindwurm (der Vinschger-Bahn) einfach wieder zum Startpunkt zurück.

Wir haben im Obstbau-Museum einen anschaulichen Einblick in das landwirtschaftliche Leben vergangener Zeiten bekommen und in der Obstgenossenschaft den Umgang mit dem Apfel heute erfahren.
 
...im Obstbaumuseum Lana

In der Laimburg wurde uns erklärt, wo es in Zukunft mit dem Obst- und Weinanbau hingehen soll.
Und wir durften selbst Hand an den Apfel anlegen. Pflücken, schälen, in Mürbteig wickeln und zu Strudel backen.

...Äpfel pflücken

...Frau Kampi beim Teigkneten

...die Äpfel schön mit den anderen Zutaten mischen

...der Strudel, bevor er gebuttert in den Ofen kommt


Wir haben gerochen, gekostet, sinniert, getrunken...gegessen, getrunken, geschnuppert, sinniert...



Das Highlight unserer Reise war allerdings der Besuch bei


Eigentlich hatte ich ja, Klischee-behaftet wie ich bin, von einem Sterne-Restaurant erwartet, dass mir schon das Gebäude und die auf dem Parkplatz abgestellten Limousinen Fahrzeuge gehörigen Respekt einflößen. Zumal ich vor noch nicht mal einer reichlichen Stunde vom Fahrrad gestiegen bin und mehr als unpassend für den Abend gekleidet war. 
Aber genau das Gegenteil trat ein. Noch nicht so richtig aus dem Taxi gestiegen wurden wir schon herzlichst empfangen. Von niemand geringerem als Sonya...die Frau an Trafoiers Seite, Herrin über den Keller, Service-Managerin, Sommelier und gute Seele des Hauses. 
Sogleich führte sie uns in ihr Heiligtum, den Keller. Da gab es ja wirklich ein paar Schätze zu entdecken. Die besten Weine aus Südtirol, Italien, der ganzen Welt. Aber auch hausgemachtes, eingelegtes, eingemachtes.


...die besten Tropfen und eingemachtes

Charmant offen plaudernd wurden wir an den für uns reservierten Tisch in einem der Gasträume begleitet. Auch hier steht nicht das Ambiente eines Sternetempels im Vordergrund. Sondern, dass der Gast sich einfach wohl fühlt. Edles Weiß umgab uns, zurückhaltend. Von nichts ablenkend. Vor allem nicht von dem, was uns anschließend auf den Tellern und in den Gläsern erwartete.

Ich kann und will hier nicht ins Detail gehen. Meine Beschreibung dieses außergewöhnlichen Abends würden dem, was es war, nicht im geringsten gerecht. Deshalb gibt es von mir nur ein paar Fotos des Menüs.


Nur eins: ich hatte noch nie ein Dessert mit Gänseleber. Ich konnte es mir noch nicht einmal vorstellen, ob dass denn überhaupt schmecken kann. Was da allerdings auf unseren Tellern serviert wurde (nicht nur im Dessert), war einfach nur ein Traum! Was natürlich auch auf das zutraf, was wir zu jedem einzelnen Gang im Glas hatten.

...Gruß aus der Küche: hausbackenes Brot, Südtiroler Speck, versch. Butter


...einheimisches Rindstatar mit Pilzen, geschlagenem Sauerrahm und Senf

...Kartoffeln heiß/kalt mit Stör-Kaviar der Agroittica Lombarda in Calvisano und Speck "Pop Corn"



...Bio-Geflügel Tortelli auf Blumenkohl, Almkäse und Trüffel

...Einheimisches Kalb mit Selleriemousseline und Perlzwiebeln

...zu schnell weggeputzt, weils zu lecker war: Teigtaschen gefüllt mit Gänseleber und weißer Schokolade, Marillenkerne, auf Apfelmus

...Interpretation von der Vinschger "Schneeamilch"

...Auswahl hausgemachter Pralinen auf Laaser Marmor

...herbstliche Deko und tolle Tropfen

Danke an Sie, Jörg Trafoier. Mir gefällt Ihre Philosophie und wie Sie es letztendlich auf jedem Teller (er)lebbar machen. Danke Sonya für die wunderbare unaufgeregte, aber sehr eindrucksvolle kompetente Begleitung durch den ganzen Abend. Danke an das gesamte Team. Wir kommen wieder.

Ein Interview mit Jörg Trafoier kann man hier nachlesen:
kulinarisches Interview


Anmerkung: Die Reise wurde mir ermöglicht durch die Firmen EOS (Export Organisation Südtirol) und organize communications. Das hat aber keinerlei Einfluss auf den Inhalt dieses Posts.

Keine Kommentare: