Donnerstag, 4. April 2013

...DER!...Pulpo

Pulpo!!!!!!
Ich schwelge immer noch in Erinnerung an den Kraken von Gündelbach.

Das war nicht das Dorfmonster! Nein...unser aller lieber Stefan hat uns den zubereitet. Bei unserem Koch-Event.
Och was hatte ich mich verliebt! In den Stefan Oktopus. Zubereitet von einem der besten Griller auf der Welt. Du brauchst gar nicht rot werden! Du bist einer der besten, lieber Stefan. Ohne hier meine beiden lieben Grill-Mäschdas beleidigen zu wollen, aber ich glaube, dass sie mich verstehen.

Der Pulpo war einfach nur Hammer! Ich kann es nicht oft genug sagen. Und jetzt, wo ich dran denke hab ich schon wieder ein ganzes Meer in meinem Mund. Ich könnte den echt schon wieder essen.

Viele, die das Tier zum ersten Mal sehen und dann vielleicht sogar in ihrer Küche haben, halten einen gehörigen Abstand. Manchen läuft ein kleiner Schauer den Rücken herunter, ob seiner Schönheit seines Aussehens. Und manche empfinden gar einen gewissen Ekel, wenn sie nur daran denken. Ich hab mich noch nie gescheut, ihn zuzubereiten.



Zur Zubereitung gibt es ja wirklich die tollsten Tipps. Angefangen, vom Weinkorken, den man mit ins Kochwasser geben soll, damit das Fleisch schön zart bleibt, bis hin zu den Schauergeschichten, dass er in südlichen Gefilden mit Inbrunst und Wucht gegen Häuserwände geschlagen wird um eben jene Zartheit zu erreichen.
Ich tue solche Sachen als Küchenmythos ab (na gut, das mit den tintenbespritzten Hauswänden hab ich jetzt auch von Augenzeugen gehört). Ich hab Pulpo sowohl mit als auch ohne Korken gekocht...ich konnte keinen Unterschied feststellen. Immer war er zart und lecker.

Aber nicht soooooooo lecker, wie der Krake von Gündelbach.
Ich durfte bei Stefan zuschauen und er war auch so nett, mir sein Rezept zu überlassen.

Ich gebe jetzt zu, dass ich am Anfang skeptisch war, weil er eine amtliche Zimtstange mitgeschmort hat. Weder ich, noch der Herr Kampi mögen Zimt. Wobei die Kampische Abneigung da wohl noch etwas größer ist.
Aber dieser geschmorte Pulpo hat mich überzeugt und so wollte ich auch Herrn Kampi eines besseren belehren und machte mich auf in meine Küche.

Der Vollständigkeit halber: das Rezept stammt aus dem "Griechenland-Kochbuch" und ich kann mir vorstellen, dass es da drin noch viele andere köstliche Sachen zu entdecken gibt.

Ich gebe das Rezept jetzt nicht ganz so wieder, wie es original im Buch steht, sondern so, wie ich es gekocht hab:

Ich hatte einen großen Oktopus von etwa 1,2 Kilo (ihr werdet sehen, dass das für drei Personen äußerst knapp wird). Den hab ich gut gewaschen und mit dem Messer in grobe Stücke zerteilt. Auf dem Herd wurde schon ein größerer Topf warm, da hinein kamen die Stücke und durften bei mittlerer Hitze reichlich Flüssigkeit abgeben. Dabei wird das Fleisch von grau zu rot. Immer wieder gewendet, bis die Flüssigkeit wieder verkocht war. Das dauert durchaus seine Zeit, macht aber Sinn, damit der Krake zart und wohlschmeckend wird.


Nachdem wirklich gar keine Flüssigkeit mehr im Topf war, hab ich reichlich Olivenöl und klein geschnittene Zwiebel (nicht zu wenig!) hinzugegeben und glasig angeschmurgelt. An Gewürzen kamen hinzu: Lorbeer, Chili, Knoblauch und Thymian. Und natürlich die Zimtstange. Wer den Geschmack des Zimtes nicht unbedingt mag, sollte sich mit wenig herantasten. Ich würde ihn aber keinesfalls weglassen, da gerade sein Aroma das typische an diesem Gericht ausmacht!
Mit Weißwein ablöschen und die Flüssigkeit wieder reduzieren. Jetzt ein Döschen Tomatenmark unterrühren und das Schmorgericht zugedeckt etwa 1,5 Stunden sachte vor sich hinköcheln lassen. Sollte zu wenig Flüssigkeit im Topf sein, darf mit Wasser verlängert werden. Das gelegentliche Umrühren nicht vergessen. Zwischendurch auch mal probieren und gegebenfalls die Kochzeit noch um ein paar Minuten verlängern.
Nach der Kochzeit dürfte der Krake mit einer köstlichen Glasur umgeben sein, eine herrliche Farbe haben und einen göttlichen Duft verströmen!
Dazu einfach ein paar Bandnudeln kochen und alles anrichten...mehr braucht es nicht. Oder zu einem knusprigen Brot reichen, um nur alles von der Sauce aufstippen zu können.



Ihr werdet sehen, der Pulpo macht süchtig! Herr Kampi schaut mir grad beim Schreiben über die Schulter und es tröpfelt ihm schon wieder das Wasser im Munde zusammen.




12 Kommentare:

Planet Greta hat gesagt…

Liebe Sandra,
ich habe ja den gleichen Pulpo in Gündelbach gekostet und gebe dir Recht ...
danke für deine Vorgehensweise/Rezept ... werde ich meinem Burli mal weiterleiten, da er auch ganz besonders gerne Pulpo mag und auch zubereitet hat ...
Liebe Grüsse aus Hamburg

Marion Prosenz hat gesagt…

Ja! ER! Er ist es tatsächlich! Und wieder sitze ich im Kachelofa an Tisch 8, genieße und staune... (ich will DEN auch endlich machen). Danke für den Ausflug und das schöne Rezept in deiner Version.

Tom hat gesagt…

DA IST DAS DING !...selten hat mich ein Gericht so in die Arme geschlossen, wie die " Krake von Gündelbach " :)))
Danke für das tolle Rezept, welches umgehend ausgedruckt und ganz oben in der Nachkochmappe einsortiert wird !
Ich muss jetzt schnell zum Fischhändler...

Obers trifft Sahne hat gesagt…

ich stimme ein in das konzert. das war ein meisterstück und wenn ich ihn jetzt so auf deinem teller sehe, bekomm ich einen sagenhaften appetit. nur bei mir steht das problem, dass mein mann weder zimt noch pulpo isst. was mach ich da ?

...Frau Kampi... hat gesagt…

Hallo Greta,
ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Pulpo dem Burli schmeckt. Und ich freu mich auf ein Foto. Du musst unbedingt berichten!

...Frau Kampi... hat gesagt…

Aber bitte doch, gerne!!!! In Gedanken sitz ich immer mit euch an Tisch 8!

...Frau Kampi... hat gesagt…

Tom, auch mich hat er in die Arme geschlossen! Aber sowas von!

...Frau Kampi... hat gesagt…

Pe, dein Appetit muss unbedingt gestillt werden!!!! Machs einfach! Ich glaube, du kannst deinen Mann damit überzeugen. Hat doch beim Herrn Kampi auch geklappt!

...Frau Kampi... hat gesagt…

@all,
aber vergesst nicht! In Gündelbach hat das Stefan für uns gemacht!!!! Ohne ihn hätte ich das ja gar nicht nachmachen können.

ES LEBE STEFAN!

Unknown hat gesagt…

Achja ... Gündelbach ;) .....
Danke für das Rezept - ich hatte mir ja extra das Buch gekauft ... da leider nur meine Lütte und ich
im Schaben-Häusle Krake essen - komme ich kau zu nachkochen ....
Lieben Gruß an Euch alle
Sanne

Heide hat gesagt…

Der Pulpo ist göttlich! Chris hat ihn gestern gekocht - super-, megalecker, einfach nur mit gutem Brot und einem Gläschen Wein dazu. Es war ein etwas größeres Wesen, deshalb gibt es heute den Rest auf Bandnudeln.
L.G.,
Heide

...Frau Kampi... hat gesagt…

Heide, du gibst mir also recht: es ist DER Pulpo, oder?