Mittwoch, 9. Februar 2011

...and the Oscar goes to...

Ist doch bald wieder soweit, oder? Dann werden die begehrten Academy-Awards vergeben.
Nicht das ich so richtig Ahnung davon habe...

Aber ich weiß, dass es da auch nen Preis für Nebendarsteller gibt.
Die werden ja viel zu selten beachtet, die Nebendarsteller. Meist steht doch nur der Superstar im Mittelpunkt. Aber Nebendarsteller, kennt da jemand einen?

Sind ne nette Staffage für so einen Hauptdarsteller, aber wahrgenommen werden die ja nicht. Wenn sie aber fehlen würden, wäre auch irgendwas nicht in Ordnung.

Und so ist es doch beim Essen auch.

Der Familie Kampi wird ja in der Bloggerwelt unterstellt, viel (zuviel) Fleisch zu verkonsumieren.
Die Magdi behauptet das ja schon ne ganze Weile...

Stimmt zwar nicht, wir hatten hier auch Kartoffeln, Spargel, Steckrübe, Fisch...
Aber das Fleisch, vor allem das Wild, spielt schon eine Hauptrolle.

Was wir aber oft so nebenbei abhandeln, ist die Beilage. Der Nebendarsteller. Schließlich essen wir doch Entrecote mit ...
Und nicht Kartoffelpü mit Blumenkohl und dazu das (weltbestgebratene) Rindersteak...
Oder nen Rehfilet mit Semmelknödel, statt Knödel mit...Reh

Aber die Beilage, der Nebendarsteller hat es auch mal verdient, im Mittelpunkt zu stehen.

Und diese ganz besonders. Die hab ich schon ewig im Programm. Stammt aus einem der ersten Kochbücher, welches ich in meiner Sammlung habe. Und jetzt bitte nicht lachen. Genau aus diesem hier.


Ja es ist das erste Buch von Alfred Biolek. Der hat mich doch tatsächlich damals inspiriert, weiter zu kochen. Obwohl ich damals gerade mal nen Fertigbraten in denTopf bekommen habe. Aber ich fand es gut, dass er damals auch nicht perfekt kochen konnte ( das kann er bis heute nicht, braucht er auch nicht, weil er Spaß am kochen, genießen und leben hat). Aber er hat damals schon den Anfang gemacht. Küchenparty! Gespräche in der Küche, dabei was unkompliziertes zubereiten und leckeres genießen.

Und das Rezept ist ja auch nicht von ihm, sondern von seiner italienischen Freundin Franca Magnani.
Na, machts klick? Nein?
Gnocchi!

Sie hat ihm damals das Gnocchimachen nahe gebracht.Und ihm hats so gut gefallen, dass dieses Rezept in seinem Buch auftauchen durfte.


Und ich mach sie auch heute noch immer nach diesem Rezept. Mittlerweile hab ich es intus. Ich wieg da nichts mehr ab oder so. Ich weiß, wie sich der Teig anfühlen muss, wieviel Mehl er braucht hab ich in den Fingerspitzen.
Nur das Backpulver lass ich weg.

Die Kartoffeln werden dazu einfach in der Schale gekocht, gepellt und durch die Presse gejagt. Dann kommt Salz, Ei und etwas Muskatnuss dazu.


Dann etwas Mehl. Und dann wird das ganze vorsichtig geknetet. Nicht zu fest. Das ist so wie beim Pürree. Wenn du das mit dem Pürierstab grob behandelst, dann wird es Kleister!
Also musst du die Kartoffel-Ei-Mehl-Masse ganz sanft zusammenbringen. Klebt das ganze noch an den Fingern, einfach noch ein bisschen Mehl dazugeben. das sollte dann aber auch nicht zuviel sein, sonst holst du Gummibälle aus dem Kochwasser.
Hast du das dann schon ein paar mal gemacht, weißt du genau, wie sich der Pamps anfühlen muss.

Ich hab mir ja so eine Silikonmatte zugelegt, auf der ich den Gnocchiteig knete und dann ausrolle und schneide. Da muss ich dann die trockenen Pränze nicht von der Arbeitsplatte kratzen.
Aber beim Aufräumen sind wir ja noch nicht.

Also, der Teig hat jetzt die richtige Konsistenz. Da wird ein klein wenig von der Kugel abgestochen und der Rest erst mal zur Seite gepackt.



Das abgestochene Teil wird zu Würsten gerollt (nicht zuviel aufs mal), gerollt und dann in entsprechend große Stücke geschnitten. Wenn ich große Gnocchis will, schneide ich sie etwa 3-4cm groß, wenn ich kleine will, dann entsprechend kleiner.


Jetzt rolle ich sie in kleine Kugeln, die ich dann mit den Zinken einer Gabel flach drücke und ihnen gleichzeitig die Riefen verpasse, die dafür da sind, so viel Sauce wie möglich aufzunehmen.


Dann wird das Ganze nur in leicht siedendem Salzwasser gekocht, bis die Klößchen oben schwimmen. Ist doch ganz easy, oder? Und warum kann Astrid die dann nicht?


Die kann doch sonst alles. Und ihr würde bestimmt auch eine tolle Sauce einfallen, die dazu passen würde.
Ich geb sie (die Gnocchi, nicht die Astrid) meist erst mal in eine Pfanne mit zerlassener Butter. Wenn die einmal mit Fett umhüllt sind, kann man sie auch sehr schön einen Tag im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren.

Und es braucht gar nicht so viel dazu. Ne schöne Tomatensauce. Und etwas Salbei in die Butter zum Anbraten der Gnocchi. Und dann nur noch mit geriebenem Parmesan bestreuen...
Oder geschmorte Beinscheiben. Oder Ossobuco. Vielleicht auch ein schönes Wildgulasch...
Aber das alles ist ja schon wieder viel zuviel Fleisch.

Ne Gorgonzola-Sauce vielleicht?

Auf jeden Fall sind sie preisverdächtig, Punkt!

8 Kommentare:

Freundin des guten Geschmacks hat gesagt…

Mein erstes Blogrezept waren Gnocchi, schau mal hier: http://reinegeschmacksache.blogspot.com/search/label/Gnocchi.
Auch ich habe mich von Franca inspirieren lassen indem ich die Mengenangaben von ihr übernommen habe. Die Zubereitung mache ich inzwischen aus dem Bauch heraus aber abgeguckt bei Anna.

Peter hat gesagt…

Von mir hättest Du den Oscar!

Kochfelder hat gesagt…

Liebe Sandra, erst heute habe ich deine Gewitterwolke über mir entdeckt. Ich hätte nicht gedacht, dass dich diese Bemerkung so angreifen würde. Es ist effektiv eine subietive Wahrnehmung. Vielleicht schaue ich einfach öffters bei dir vorbei, wo es gerade Fleisch gibt. Sei mir bitte nicht mehr böse, es war nicht so gemeint! Liebe Grüße Magdi

...Frau Kampi... hat gesagt…

@FdgG,
wenn man einmal weiß, wie es geht, ist es wirklich ganz easy, oder?
@Peter,
danke für die Blumen!
@Magdi,
liebste Magdi. Ich schätze dich viel zu sehr, als das deine Bemerkung mich angreifen würde. Aber irgendwie passte deine Bemerkung so schön als Aufhänger für meine beiden letzten Posts! Da bin ich eben ganz Dramaqueen.
Sei mir also bitte nicht böse!
Manchmal hab ich ja auch selbst den Eindruck, dass wir unseren Fleischkonsum etwas verringern müssten! Und ehrlich gesagt gab es zu den Gnocchi ein köstliches Wildgulasch. ;-)

Claus hat gesagt…

Ich kann die blöden Dinger auch nicht. Egal nach welchem Rezept. Ich probier´s auch gar nicht mehr! Ich mach Nudeln! Musste mal gesagt werden :-)

kitchen roach/galley roach hat gesagt…

Ich hab sie noch nie probiert zu machen, obwohl es schon soviele schoene, einfache, bildhafte Rezepte in der Foodbloggerwelt gibt. Und dieses Rezept sollte jetzt wirklich ein Ansporn sein, da mit Gabel und nicht mit speziellen Instrumenten ;) Gnoccibrett gearbeitet wird und Plastikmatte habe ich auch!

Arthurs Tochter hat gesagt…

Danke Claus!
:)
Ich habe dieses Kochbuch auch seit Jahr und Tag. Ein Partyrenner ist der Salat mit Avocados, Garnelen und Orangen, Seite 27, als lecker vermerkt habe ich per post it auch auf Seite 90 die Shrimps mit Ingwer. Allerdings mit ellenlangen Bemerkungen zu Rezeptänderungen. :)

sylvia hat gesagt…

Gorgonzolasauce rockt auf alle Fälle!