Montag, 7. Juni 2010

Flau Kampi kocht Leis, Entenblust und Wildspalgel

...nein nein, ich hab neuerdings keinen Sprachfehler. Die Kampis hatten nur mal wieder Lust auf asiatische Küche. Und was musste ich beim querlesen bei den netten Kochnachbarn sehen? Viele andere scheinbar auch. Lags am Sommerwetter oder woran sonst?
Nachdem wir am Samstagmittag schon Gemüse mit Pute gewokt haben, hat sich der Herr junior auch für den Sonntag etwas derartiges gewünscht. Fisch oder Fleisch war ihm egal. Sind wir also am Samstagnachmittag noch in die Metro gedüst. Nur was dort in der Fischtheke vor sich hindümpelte hätte ich nicht mal trotz MSC-Siegel gekauft. Aber auch beim Fleisch sah es nicht viel besser aus. 17.00 Uhr ist eben zu spät zum einkaufen. Letzten endes haben wir 2 Barbarie-Entenbrüste in unseren Einkaufswagen gelegt. Dazu dann Zitronengras, Kaffirlimettenblätter, Knoblauchsprossen und Wildspargel.



Und so hab ich das Ganze zubereitet:
Zuerst hab ich einen Dämpfsud gekocht aus Wasser mit einigen Scheiben Ingwer, Limettenblättern und Zitronengras, in dessen Dampf ich den Spargel habe ziehen lassen. Er war noch sehr schön knackig und hatte ein ganz zartes Zitrusaroma, welches ich kurz vor dem Anrichten verstärkt habe, in dem ich das Gemüse noch in etwas zerlassener Butter mit Limettensaft geschwenkt habe. Die Haut der Entenbrüste habe ich nach dem Parieren kreuzweise eingeschnitten und das Fleisch ca. eine Stunde in eine Marinade aus Ingwer, Chili, Soja- und Fischsauce, Sesamöl, Honig, Knoblauch, weißem Port und Sesamsaat eingelegt. Das Rezept ist angelehnt an die Chicken Drumsticks von Christian Rach aus dessen "Kochgesetzbuch".
Nachdem das Fleisch lange genug gezogen hat -ich will ehrlich sein, es hätte noch gekonnt, aber es war schon kurz vor Mitttag- hab ich es in einer Pfanne auf der Hautseite kräftig angebraten um es dann im Ofen fertig zu garen.
Aus den Parüren habe ich mit kleingeschnittener Schalotte, etwas weißem Port, Kaffirblättern und Entenfond (schäm... aus dem Glas- nicht selbstgemacht) ein Sößchen einreduziert.
Dann hab ich eine Idee von AT aufgegriffen: In Reispapier hab ich einen kleingeschnittenen Wildspargel und ein wenig Knoblauchsprossen gegeben, um es dann als Päckchen zu frittieren. Ich hätte das Papier aber etwas kleiner schneiden sollen. Das Päckchen war etwas dick geraten, so dass es beim Essen etwas fest und zäh war, aber der Grundgedanke war gut.
Dazu hab ich einfach eine Langkorn-Wildreis-Mischung gekocht und mit ein paar Tropfen Zitronenöl verfeinert. Und da ich vom Vortag noch etwas Wok-Gemüse übrig hatte, hab ichs dann kurzerhand unter den Reis gemischt (der junior mag ja keinen Spargel).
Die Haut der Entenbrust ist im Backofen aber etwas lätschert geworden, Niedrigtemperatur macht nun mal keine krosse Haut! Hab ich eben in der heißen Pfanne noch mal nachgebessert.
Obwohl der Herr Kampi ursprünglich von der asiatischen Idee nicht so begeistert war, hat ihn der Geschmack dann doch überzeugt. Und junior hat sogar seinen Spargel brav aufgegessen, deshalb haben wir auch den schönsten Sonnenschein.

3 Kommentare:

Suse hat gesagt…

Na dann vielen Dank an den Junior für das schöbe Wetter gestern, was allerdings bei dem Gericht auch kein Kunststück ist ;o)

Toni hat gesagt…

Ein wilklich sehl schönes Gelicht :o)

Jim hat gesagt…

Ich bin begeistert. Das Lesen macht schon Appetit. Und die Fotos vollenden gekonnt. Ich mag Ente sehr gerne. Aber wilden Spargel hatte ich noch nie. Auch gesehen hab ich ihn bei uns auf dem Markt noch nicht. Hab ihn nun schon in einigen Blogs gesehen. Vielleicht muss ich einfach mal nach fragen.